Tag des Ehrenamtes

„Für dich. Für mich. Für uns. Für die Gemeinschaft.“

Die Schülerinnen und Schüler der Schule Glonn, die diese Tafelanschrift erlasen, schlugen schnell die gedankliche Brücke zum Thema „Ehrenamt“, stand doch der gesamte vor ihnen liegende Tag unter diesem Zeichen.

Auf der Internetseite www.deutsches-ehrenamt.de ist dieses wie folgt definiert:

„Sich ehrenamtlich zu engagieren bedeutet, für eine Organisation freiwillig und ohne Vergütung Arbeit zu leisten. Das Ehrenamt selbst zeichnet sich dabei durch vielfältigste Bereiche aus, in denen man tätig werden und Gutes tun kann. Der Antrieb der Menschen, sich in der Gesellschaft zu engagieren, ist dabei auf unterschiedliche Gründe zurückzuführen.“

Am fünften Dezember wird jährlich der „Tag des Ehrenamtes“ begangen. Ein guter Grund, einmal innezuhalten und sich vor Augen zu führen, welch wertvolle Arbeit die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in unserem Land täglich leisten. Für dich. Für mich. Für uns. Für die Gemeinschaft.

Dieser Tag kann jedoch auch ein Ansporn sein, sich einmal selbst mit den zahlreichen Möglichkeiten eines freiwilligen Engagements auseinanderzusetzen und vielleicht auch eine Nische für sich zu finden, in der man sich nicht nur individuell entfalten, seinen Talenten, Begabungen und Interessen Rechnung tragen, sondern über den Einsatz für andere auch persönliches Wachstum erfahren kann.

Für die knapp 400 Mädchen und Jungen der Grund- und Mittelschule Glonn sollte es jedenfalls kein gewöhnlicher Schultag werden, sondern einer der ganz besonderen Sorte.

Die Schülerinnen und Schüler erhielten an jenem ersten Montag im Dezember nämlich die Gelegenheit, hautnah eigene Erfahrungen zu machen, zahlreiche mit einem Ehrenamt verbundene Aktivitäten aus den verschiedensten Bereichen kennenzulernen und den unschätzbaren Wert echter menschlicher Begegnung zu erleben.

Da gab es zum Beispiel den Geschäftsführer, der normalerweise innerhalb Europas pendelt und Personalverantwortung für 500 Arbeitskräfte trägt; in seiner „Freizeit“ jedoch eifrig für die Wasserwacht tätig ist, weil es ihm „Freude macht.“ Und das, obwohl er dabei auch schon öfter Einsätze hatte, die nicht nur unter die Haut gehen, sondern sich einbrennen und kaum dauerhaft verarbeiten lassen.

Da war der passionierte Musiker, der seit Jahrzehnten in der Glonner Musi aufspielt, dabei ein gutes Stück von der Welt gesehen und auf seinen Reisen erfahren hat, dass Musik Menschen auf eine Weise  miteinander verbinden kann, die keiner Worte bedarf. Virtuos blies er in die Tuba und spannte dabei den Bogen von „Lasst uns froh und munter sein“ bis hin zu einer rockigen Bläserversion von Nenas Evergreen „99 Luftballons“. Anschließend durften die Kinder und Jugendlichen unter Beweis stellen, dass ihnen so schnell die Puste nicht ausgeht und den ein oder anderen ganz individuellen Ton hinaus in die Welt tragen.

Da war die Hundehalterin, die nicht länger „nur“ ein Haustier besitzen wollte, sondern dem Tier, den anderen und auch sich selbst etwas Gutes tun wollte, der Hundestaffel der DLRG beitrat und nun als angehende Ausbilderin mit ihrem Vierbeiner immer dann unterwegs ist, wenn es gilt, einen vermissten Menschen möglichst bald wiederzufinden. Golden Retriever- und Dalmatinerdame nahmen natürlich im Anschluss an die spannenden Ausführungen auch die Fährte des ein oder anderen Kindes auf und demonstrierten auf beeindruckende Weise welch gutes Team Mensch und Hund miteinander bilden können.

Dies sind nur drei Beispiele. Es gäbe so viel mehr Geschichten zu erzählen, denn auch der ASV und WSV Glonn waren mit zahlreichen Angeboten vertreten. So konnten sich die jungen Glonnerinnen und Glonner sowohl im Fußball, Tennis und Badminton als auch im Basketball, Tischtennis und Taekwondo ausprobieren und kamen damit in sportlicher Hinsicht voll auf ihre Kosten.

Das Rote Kreuz und das Jugendrotkreuz führten dagegen ganz praktisch in die Erste Hilfe ein und gewährten Einblicke in ein echtes Sanitätsauto. Ein besonderes Highlight für die Grundschulmädchen und -jungen waren die funkelnden Glitzertattoos, die das Jugendrotkreuz im Inneren des Schulhauses unermüdlich auf Unterarme pinselte.

Das Heimatmuseum Glonn gewährte spannende Einblicke in die Vergangenheit und aktuelle Kunstausstellungen.

Bürgermeister Oswald stellte sich für ein Experteninterview zur Verfügung und trug damit zur politischen Bildung der Jugendlichen bei. Zukunftsweisend war auch der Besuch des Aktionskreises „Energiewende Glonn 2020 e.V.“, bei dem man sich anhand des energetisch sanierten Schulhauses über moderne Heizsysteme und vieles mehr informieren konnte.

Ein weiteres aktuelles Thema war mit dem „Glonner Tisch“ vertreten. Gemeinsam mit WG Lehrerin Waltraud Raig wurde die Frage geklärt wie die Lebensmittel in zunehmend herausfordernden Zeiten an bedürftige Menschen gelangen.

Für die Schülerinnen und Schüler der Grund- und Mittelschule Glonn war es in jedem Fall ein Schultag der Extraklasse, der dank der zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nicht nur zur Persönlichkeitsbildung, sondern hoffentlich auch zur Nachwuchsförderung beitrug.

Wer unterdessen nach Schulleiterin Doris Pfefferkorn Ausschau hielt, musste den Kopf tief in den Nacken legen. Denn selbstverständlich durfte auch die Freiwillige Feuerwehr des Marktes Glonn beim „Tag des Ehrenamtes“ nicht fehlen und natürlich ließ es sich die Chefin nicht nehmen, es ihren Schützlingen gleichzutun und sich mit dem Drehleiterkorb in etwa dreißig Meter Höhe befördern zu lassen und die Aussicht von oben zu genießen.

Da sowohl Schulleitung als auch Schülerschaft wieder sanft gelandet sind, steht einem weiteren Schultag nichts im Wege. Wie allgemein bekannt, wird am folgenden Tag ja der Namenstag des Heiligen Nikolaus begangen. Es scheint als jage auf der Zielgeraden zum Heiligen Abend ein Höhepunkt den nächsten an der Grund- und Mittelschule Glonn.